– Inventar des Dazwischen
Die Zuger Schleife sticht ins Auge: Zusammen mit den SBB-Gleisen umrahmt sie das Gebiet westlich des Bahnhofs in Form eines seitenverkehrten Q und lässt es auf Stadtplänen, Landkarten und Satellitenbildern deutlich hervortreten. Jedenfalls tat sie das bis vor Kurzem. Heute ist die markante Struktur in Auflösung begriffen.
Auch das von ihr umfasste Gebiet befindet sich im Wandel: Die heterogen besetzte Randzone, die jahrzehntelang durch die Entwicklung von Landis&Gyr geprägt war, wird zu einem kompakten Stadtquartier umgebaut. Noch sind Bruchlinien sichtbar. Eine Spurensuche entlang von dem, was bald nicht mehr oder noch nicht ist – und eine Bestandesaufnahme.
Areal An der Aa
Nach der Brücke über die General-Guisan-Strasse verändert sich das Aussehen des Schleifedamms völlig. Er präsentiert sich nun als laternengesäumter Weg, der als Abkürzung zwischen Gaswerkareal und Bahnhof Schutzengel beliebt ist. Nach Osten überblickt man vom Weg aus die Werkstätten der Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB). Durch die offenen Tore sind Männer in blauen Arbeitskleidern zu sehen, die sich an Fahrzeugen zu schaffen machen. Am Fuss des Damms stehen Privatwagen – wohl die Autos der Angestellten. Ein Stück weiter fällt mein Blick auf die Ecke eines Holztischs. Auch die Hälfte einer Gartenbank und die Spitze eines zusammengeklappten Sonnenschirms sind sichtbar – das Pausenrefugium der Mechaniker? Es drückt sich zwischen parkierten Autos und schrottbeladenen Mulden so eng an den Damm, dass es von oben her kaum zu sehen ist.